Pressemitteilung des AStA der Leibniz Universität Hannover
Der AStA der Leibniz Universität Hannover verurteilt die Einladung von Joachim Paul von Seiten der Burschenschaft Ghibellinia-Leipzig.
Am 18. November hat die Burschenschaft Ghibellinia-Leipzig einen Vortrag mit Joachim Paul, Mitglied der AfD und Landtagsabgeordneter in Rheinland-Pfalz, veranstaltet. Thema des Vortrages war: „Schicksalsfrage Einwanderung – Warum Remigration nötig und machbar ist“.
Es überrascht uns nicht, dass die Burschenschaft Ghibellinia-Leipzig mit ihrem Verbandsbruder von der AfD gemeinsame Sache macht. Zudem ist es kein Zufall, dass besonders in der AfD viele Alte Herren oder Aktive von Burschenschaften sind. Sie verbindet eine völkisch-nationalistische, antisemitische und antifeministische Ideologie. Die Burschenschaft Ghibellinia-Leipzig ist Mitglied im Dachverband der Deutschen Burschenschaften. Der Dachverband diskutierte bereits mehrfach die Einführung eines „Arierparagraphen“ für neue Mitglieder in den Burschenschaften. Eine Burschenschaft sollte aus dem Dachverband ausgeschlossen werden, weil sie ein Mitglied aufgenommen haben, welches chinesische Eltern hat und somit nicht deutsch sein könnte.
Auch die Ghebillinia-Leipzig ist in der Vergangenheit durch die Veranstaltung mit extrem rechten Rednern aufgefallen wie z.b Dr. Karlheinz Weißmann (bekannt durch Holocaustrelativierurung und Kulturpatriotismus), der als Teil der Neuen Rechten regelmäßig in rechtskonservativen und rechtsextremen Plattformen publizierte.
Daher reiht sich die Ladung des AFD-Landtagsabgeordneten in eine Kontinuität des Versuchs der stetigen Normalisierung von rechtsextremen Positionen in universitäten Kontexten ein. Gerade in Zeiten von Umfragehöheflügen für die AFD sowie einer besorgniserregenden Zunahme von rassistischer sowie antisemitischer Gewalt muss sich derartigen Entwicklungen präventiv und proaktiv entgegengestellt werden. Die gehäuften Gründungen von ,,Campus Alternativen’’ an deutschen Hochschulen belegen die Relevanz dieser Thematik und die bestehende Gefahr für pluralistische und tolerante studentische Freiräume an deutschen Universitäten.
Der effektivste Weg sich diesen Tendenzen entgegenzustellen, ist sich politisch zu engagieren und aktiv diese Werte in den Gremien, in den Vorlesungen, in der Mensa, auf und neben dem Campus zu verteidigen und Rechtsextremismus und deren Vertretern keinen Platz zu geben.
Kein Vergeben, Kein Vergessen!