Autor: Referat für Presse & Öffentlichkeit

  • AStA der Leibniz Uni Hannover verurteilt skandalösen Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit des Verfassungsschutzes bei Konferenz „Wir wollen unsere Welt zurück“

    Nachdem bekannt wurde, dass der Verfassungsschutz gegenwärtig auf den Unipräsidenten Prof. Dr. Hauke Heekeren der Universität Hamburg einwirkt, um die wissenschaftliche Konferenz „Wir wollen unsere Welt zurück“, welche am Osterwochenende unter internationaler Teilnahme von Weltrang an der Uni Hamburg stattfindet, aus den Räumlichkeiten der Universität zu vertreiben, verurteilen wir als AStA der verfassten Studierendenschaft der Leibniz Uni Hannover gemeinsam mit über hundert weitere Wissenschaftler*innen, Organisationen und Initiativen diese direkte Zensur durch den VS als beispiellosen Eingriff in die Wissenschaftsfreiheit und solidarisieren uns mit den Forderungen des Hamburger AStAs.

    Wir fordern alle Freund*innen der freien Wissenschaften auf sich ebenso zu diesem unerhörten Eingriff des Inlandgeheimdienstes zu verhalten. Die Erklärung und die Liste der Erstunterzeichnenden kann hier eingesehen werden.

  • Alternative Orientierungswoche 2022 – Welcome to the trouble

    Hallo liebe Erstsemester, Hallo liebe Studierende der LUH!

    Welcome to the trouble! Das Wintersemester 2022/23 steht vor der Tür, doch seit März 2020 ist hier vieles anders. Covid-19 hat immer noch krasse Auswirkungen auf den Alltag, so auch auf den universitären und es bleibt abzuwarten, ob das Unipräsidium uns im Winter alle nach Hause schickt, um sich die Gasrechnungen zu sparen oder wir endlich gemeinsam durch das erste Wintersemester dieses Jahrzehnts gehen können. Der Sommer war seit längerem der lockerste, die Gesetzesvorgaben haben sich geändert und die gesellschaftliche Lage wirkte zeitweise so, als sei das Covid-19 Virus nicht mehr vorhanden. Doch bevor die Pandemie als beendet betrachtet werden kann, kommt nicht nur ein Krieg in Europa dazu, durch welchen sich Abläufe in der Weltwirtschaft ändern und die Lebensunterhaltskosten in Deutschland sprunghaft ansteigen – für viele von uns wird die finanziell schwierige Lage zum Stresstest – und der Winter kommt erst noch. Trotzdem haben wir Bock aufs neue Semester und ihr hoffentlich fürs erste auch 🙂

    Doch du hast nicht nur Motivation für dein Studium im Rucksack, sondern hast eigentlich richtig Bock auf politische Arbeit und soziales Engagement, möchtest charmante und interessante Ecken Hannovers erkunden, oder einfach nur nette Leute kennenlernen? Dann hältst du genau das richtige Werkzeug dafür in den Händen. Unter dem Motto »Welcome to the trouble« wollen wir nicht nur kritisch in den Trott einer auf Leistung, Verwertbarkeit und Konkurrenz getrimmten Uni intervenieren, sondern auch über den Tellerrand gucken und schauen, was Hannover sonst noch so zu bieten hat. Deshalb haben wir für dich ein alternatives Einführungsprogramm zusammengestellt mit diesem Heft als möglichen Wegweiser! Wir haben mehrere Wochen geplant, die dir das Ankommen erleichtern und verschönern sollen. Ein vielfältiges Programm erwartet dich und hilft dir beim Zeitvertreib, mach dir also keine Sorgen um die Planung von Ende Oktober bis Ende November.

    Für Spaß und Unterhaltung ist gesorgt, jetzt fehlst nur noch du! Du entscheidest, ob du beim feministischen Kneipenabend tolle Leute kennenlernst, Nachmittage mit Workshops oder Vorträgen verbringst, dir einen Film ansiehst oder den Tag mit einem lockeren Abendprogramm abschließt – oder einfach alles mitnimmst. Währenddessen kannst du verschiedene korrekte Orte erkunden und dir so den Weg für das nächste Mal merken. Neben den Veranstaltungen haben wir für dich einen alternativen Guide zusammengestellt, in dem sich verschiedene politische Gruppen, Initiativen, Kollektive, Orte etc. vorstellen. Natürlich besteht dabei kein Anspruch auf Vollständigkeit und du sollst dir dein eigenes Bild machen. Falls du dich über die möglichen Barrieren einzelner Räumlichkeiten informieren möchtest, Interesse an einer Übersetzung in Gebärdensprache hast, oder andere Fragen, schreib an polbil@asta-hannover.de. Leider stand nicht bei jeder Veranstaltung zu Redaktionsschluss ein Raum fest. Dies erkennst du durch das Kürzel tba (to be announced), welches dort, wo der Raum fehlt, benutzt wurde. Den Veranstaltungsort findest du zeitnah auf Instagram, unserer Homepage oder dem AStA Telegramkanal (Bildung & Veranstaltungen Hannover). Komm vorbei, denn nur gemeinsam können wir diese Gesellschaft zu einem besseren und lebensfroheren Ort machen – Welcome to the trouble!

  • Keine Schließung des Standortes der TIB Geschichte / Religionswissenschaften!

    Mit Erschrecken und Unverständnis haben die Studierenden der Philosophischen Fakultät an der Leibniz Universität Hannover (LUH) in den vergangenen Tagen auf die sich erhärtenden Gerüchte reagiert, dass der Standort der Technischen Informationsbibliothek (TIB) für Geschichte und Religionswissenschaften zum 01.01.2024 – geht es nach der Direktion der TIB und dem Präsidium der LUH – dauerhaft geschlossen und nachfolgend abgewickelt werden soll.
    Bereits im Dezember demonstrierten viele Studierende des Historischen Seminars der LUH gegen die Einsparungen an ihrem Institut, welche zum Beispiel auch die Professur für Afrikanische Geschichte bedroht – eine von wenigen dieser Art in der BRD. „Es ist schon frustrierend, wenn du neben Pandemie und Inflation ständig darum bangen musst, dass du deine Seminare zusammenbekommst, weil es nicht genug Lehrende in den einzelnen Fachbereichen gibt und du dann in der Mensa, wo uns gerade wortwörtlich die Decke auf den Kopf fällt, weil die Deckenplatten runterkommen, von Freunden erfährst, dass unsere Bibliothek dicht gemacht wird, weil die gerade deswegen ihren Job ab nächstem Jahr verloren haben. Das macht ganz schön sauer.“ schildert der Studierendenrat Geschichte.

    Die Schließung der Bibliothek bedeutet nun nicht nur einen weiteren drastischen Einschnitt in die Studienqualität einer Vielzahl betroffener Studiengänge, deren Studierenden der direkte Zugang zur Fachliteratur verwehrt wird. Hinzukommt der Verlust studentischer Arbeitsplätze, denn prekär beschäftigte studentische Hilfskräfte1 bilden auch hier das Rückgrat des Universitätsbetriebs. „ Diese Schließung der Geschichtsbib ist Teil einer ganzen Menge von Maßnahmen, die nicht nur dort, aber im Besonderen auch an der Philosophischen Fakultät gerade als massiver Strukturabbau und somit Verlust der Studien- und Lehrqualität bei uns Studierenden spürbar werden. Der Leibniz Uni fehlen an allen Ecken und Enden Mittel.“ so Denny von Roux, Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit des allgemeinen Studierenden Ausschusses (AStA) der LUH. Er ergänzt: „Das heißt, dass unter anderem dank der globalen Minderausgaben der letzten Landesregierung, den steigenden Bau- und Energiekosten, sowie der aktuellen demographischen Lage eben ein hoher ökonomischer Druck auf der Universität lastet. Das Präsidium hat sich dazu entschieden, diesen nach unten an die Lehrenden und Studierenden weiterzugeben. Dies wird nicht nur zu Studienabbrüchen führen. Wer sich durch die erschwerten Bedingungen durchkämpft, hat oft am Ende mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Bereits jetzt ist die Situation der psychischen Gesundheit unter Studierenden beispielsweise gravierend.“
    Dem fehlenden Einsatz für die Lage der Studierenden der Universitätsleitung setzten die Studierenden nun weiter eigenes Engagement entgegen. Bereits für Ende Februar sind weitere Demonstrationen und Interventionen geplant.