Wir begreifen den AStA als (hochschul-)politisches Organ, welches die Belange von Studierenden in Entscheidungsprozessen unterstützt und ihnen als Sprachrohr dient. Diese Aufgabe möchten wir gerne gemeinsam als Kollektiv übernehmen. Wir sehen den AStA und damit die Studierenden, als Teil der Gesellschaft und erleben diese mit allen ihren Facetten und Problemen. Das Aufgabenfeld des AStA beschränkt sich nicht nur auf klassische Probleme von Studierenden, wie Prüfungsordnungen und Leistungsdruck sondern wir erleben auch hautnah die finanziellen Probleme, die soziale Ausgrenzung oder die Abschiebepraxis in Niedersachsen, von der viele ausländische Studierende an der LUH betroffen sind.
Wir wollen eine Gesellschaft, die frei von Hierarchien ist. Autoritäre, zentralistisch organisierte Strukturen oder ausgrenzende Denkmuster lehnen wir ab. Wir setzen uns für ein befreites, demokratisches und solidarisches Miteinander ein.
Wir stehen Hierarchien kritisch gegenüber und wissen, dass wir uns aufgrund der Wahl in den AStA selbst in eine hierarchisch aufgebaute Struktur innerhalb des universitären Verwaltungsapparates wiederfinden würden. Wir werden in unserer Arbeit einen Schwerpunkt darauf setzen, den AStA allen Studierenden und Fachschaften näher zu bringen. Hierbei ist es besonders wichtig, Vorurteile gegenüber Studierenden ohne deutschen Pass, bestimmten Studiengängen, dem AStA etc. abzubauen, die leider bei vielen Studierenden bestehen.
Alle Mitglieder des neuen AStA begreifen sich als Kollektiv. Mit Hilfe dieser Organisationsform wollen wir auch intern Hierarchien abbauen und vermeiden. Wir sind acht Personen, die sich hiermit kollektiv für die Referate bewerben. Wir haben ähnliche Ziele und Wünsche und werden gleichberechtigt Entscheidungen treffen und handeln. Im Kollektiv sehen wir unsere Chance, gemeinsam die Verfasste Studierenden Schaft effektiv zu vertreten: Durch die Organisation als Kollektiv, können wir unsere individuellen Stärken voll ausspielen und gleichzeitig allen die angemessene Freizeit oder gar eine kurze Auszeit vom AStA ermöglichen, falls dies nötig werden sollte.
Seit drei Monaten beschäftigen wir uns mit einer möglichen Vorgehensweise, konkreten Ideen für unsere Legislatur und mit unserer Gruppenstruktur. Gemeinsame Projekte im Rahmen unseres Programms stehen bei uns im Vordergrund. Wir haben uns in der letzten Zeit viele Gedanken gemacht und werden unsere Ansprüche auf den folgenden Seiten ausführlicher darstellen. Die Referatsaufteilung verstehen wir hierbei als Schwerpunktsetzung, um Zuständigkeiten für bestimmte Bereiche im Vorfeld geklärt zu haben. Dabei finden wir es wünschenswert, Input zu unseren Referaten von anderen Referent_innen, Sachbearbeiter_innen und anderen Studierenden, aber auch Menschen außerhalb der Universität, zu bekommen.
Wir fühlen uns für den AStA und die dort anfallenden Aufgaben verantwortlich, unabhängig davon, ob sie zu unseren fest definierten Referatsaufgaben gehören oder nicht. Wir wollen alle Entscheidungen im Konsens treffen. Dies gibt uns die Möglichkeit, Kontroversen zu diskutieren und Argumente in Ruhe auszutauschen, anders als bei einer Mehrheitsentscheidung.
Zudem ist es uns wichtig, eng mit den Fachschaften zu kooperieren. Das geht unserer Meinung nach am besten über direkte Kontakte, weshalb sich in unserem Kollektiv auch einige wiederfinden, die zuvor in Fachschaften und/oder ihrem Umfeld aktiv waren.
Um ein umfassendes Angebot für die Studierenden bieten zu können, haben wir uns dazu entschlossen, die Öffnungszeiten des AStAs im Theodor-Lessing-Haus beizubehalten. Hierdurch soll weiterhin den Studierenden die Möglichkeit gegeben werden, bei Problemen, Fragen oder Anregungen den Weg zu uns zu finden. In diesem Zusammenhang werden wir uns bemühen, dass dies in naher Zukunft auch Studierenden möglich wird, die körperlich beeinträchtigt sind oder die deutsche Sprache nicht beherrschen.